Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice ist heute einer der größten Landschaftsparks Europas. Im Jahre 1992 wurde sie zur Denkmalzone erklärt, im Jahre 1996 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Ein Besuch dieses Gebiets mit seinen malerischen, romantischen Winkeln, ob in unmittelbarer Nähe der einzelnen Denkmäler oder an den Flusswindungen der Thaya mit ihren Auwäldern und Teichen, wird Sie bestimmt ins Staunen versetzen und begeistern. Daher sollten Sie sich einen Ausflug in die Kulturlandschaft Lednice-Valtice keinesfalls entgehen lassen.
Das Gebiet Lednice-Valtice gehörte in der Vergangenheit zur Herrschaft des Hauses Liechtenstein. Das Schloss Valtice wurde zu einer repräsentativen Residenz ausgebaut und das Städtchen Valtice entwickelte sich zu einem kulturellen Zentrum dieser Region, die sich zwischen Valtice, Lednice und Břeclav erstreckt. Die größten Bauwerke der Kulturlandschaft Lednice-Valtice sind die beiden Schlösser, das eine in Valtice, der Hauptsitz der Liechtensteiner, und das andere in Lednice, deren Sommersitz.
Das Schloss Valtice befindet sich in der für den Weinbau bedeutenden Stadt Valtice. Das Schloss steht an der Stelle einer ursprünglichen Burg, die von den Liechtensteinern umgebaut wurde. Rund um das Schloss gibt es einen ausgedehnten Naturpark, der für einen kurzen Spaziergang wie geschaffen ist. Erwähnung verdient auch die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt unterhalb des Schlosses auf dem Hauptplatz. Von Valtice aus können Sie leicht mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß die nahe gelegene Reisten-Kolonnade besuchen, von der aus man einen traumhaften Blick auf die Umgebung hat, oder das Jagdschlösschen Rendez-vous, das den Spitznamen Dianatempel trägt, eine Huldigung der Göttin der Jagd Diana. In Valtice, der Hauptstadt des Weines, sollten Sie sich einen Spaziergang durch die Weinberge und zumindest eine kurze Verkostung in einem der örtlichen Weinkeller nicht entgehen lassen.
Das neugotische Schloss Lednice befindet sich unweit von Valtice in unmittelbarer Nähe der Stadt Lednice. An das Schloss grenzen eine monumentale Reithalle und ein großer Schlosspark an, der zu einem ausgedehnten Spaziergang einlädt. Hier können Sie das Palmenhaus oder das Minarett am Ufer des Schlossteiches besuchen. Etwa 3 Kilometer davon entfernt befindet sich ein weiterer Staffagebau im Schlosspark, und zwar die künstliche Ruine Hansenburg, eine Art Jagdschlösschen. Versteckt in den Auenwäldern kann die Hansenburg sowohl zu Fuß als auch mit dem Schiff bequem erreicht werden. Die Schifffahrten auf der Schlossthaya sind vor allem im Sommer sehr beliebt und begehrt.
Damit endet jedoch noch nicht die Liste der in die Landschaft gesetzten, kleinen Bauwerke. Diese werden alle gerne von Gästen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, abgefahren. Die Landschaft ist für Freizeitradler perfekt geeignet, denn man braucht keine größeren Hügel oder Steigungen zu überwinden, sondern kann bei ebener Fahrt die Schönheiten der Landschaft genießen. So etwa kann unweit von Lednice der reizende Apollotempel am Ostufer des Mühlteichs entdeckt werden. Er wurde für das Herrscherhaus zum Zweck der Erholung gebaut, insbesondere wegen der schönen Aussicht auf den Teich und um den Sonnenuntergang gut zu beobachten. Von Lednice in Richtung Valtice kommen Sie am monumentalen Tempel der drei Grazien vorbei. Die namensgebende Statuengruppe aus einem einzigen Steinblock zeigt – entgegen der Benennung – nicht die drei Chariten, sondern die Göttinnen Aphrodite, Athene und Artemis.
Auf der Route von Lednice nach Valtice finden Sie auch das malerische Teichschlösschen oder eine weitere Sommerresidenz des Adels, das Grenzschloss. Wenn Sie weiter in Richtung Břeclav fahren, sollten Sie das Empire-Schlösschen Pohansko nicht verpassen. Es diente früher zur Erholung der Herrschaften nach der Jagd und liegt direkt im größten Wildgehege des Landes. Da der Ort bereits mehrere Jahrhunderte noch vor dem Ausbau durch die Liechtensteiner besiedelt war, finden Sie direkt in diesem Schloss eine Dauerausstellung, welche die Ergebnisse der umfangreichen archäologischen Forschung auf diesem Territorium dokumentiert, sowie in unmittelbarer Nähe des Schlosses einen Slawischen Lehrpfad.
