Die Pálava-Hügel – eine vielfältige Natur und einmalige Landschaft. Diese Gegend voll von Sonnenschein besteht aus sanften Hügeln, zwischen denen sich niedere Flusstäler verstecken. Umgeben von wilder Vegetation der Auenwälder, aus denen sich der Blick der Augen auf weiße Kalkfelsen richtet. Die Geschichte der Region Pálava ist durch reiche archäologische Funde dokumentiert. Dank diesen wissen wir, dass hier bereits seit der Steinzeit Menschen in verschiedenen Gemeinschaftsformen leben. Das müssen Sie einfach sehen!
Wohin aufbrechen?
Wenn Sie das Landschaftsschutzgebiet Pálava und den Stausee Nové Mlýny erreichen, empfehlen wir, unbedingt die eigentlichen Hügel des Pálava zu besteigen. Sie werden viele Naturschönheiten und malerische Winkel entdecken. Und wenn Sie aufmerksam unterwegs sind, dann bekommen Sie viele seltene und geschützte Pflanzen zu Gesicht. Aber auch verschiedene Tiere. Die höchste Erhebung Děvín (deutsch: Maidenburg) ist zwar nur 549 m ü. d. M., im Vergleich zum umliegenden Flachland sieht sie jedoch monumental aus. Am oberen Gipfel des Děvín-Massivs befindet sich ein Funkturm, am unteren Gipfel knapp unterhalb stehen die Überreste der einstigen Burg Děvičky (Maidenstein). Auf dem Stolová hora (Tafelberg) finden Sie die Ruine Sirotčí hrádek (Burg Waisenstein). Am nördlichen Rand des Städtchens Mikulov entdecken Sie die größte und einzige zugängliche Höhle in diesem Naturreservat – Na Turoldu (Turold).
Die Gegend um den Pálava wurde im Jahre 1976 zum Landschaftsschutzpark Pálava (CHKO Pálava) erklärt. Hier finden Sie viele seltene Ökosysteme, reiche Fels-, Gras- und Wiesensteppen, Waldsteppen, thermophile Eichenwälder oder Schuttwälder. Im südlichen Bereich des Landschaftsschutzparks, in Slanisko u Nesytu, finden Sie salzliebende Vegetation. Zusammen mit der Kulturlandschaft Lednice-Valtice und den Auenwälder am Zusammenfluss der Flüsse March und Thaya ist das Landschaftsschutzgebiet Pálava seit dem Jahre 2003 Teil des Biosphärenreservats „Dolní Morava“.
Die drei Stauseen und ihre Fauna
Hinter der nördlichen Grenze des Landschaftsschutzparks Pálava befinden sich in stufenförmiger Anordnung drei Stauseen, welche zwischen 1975 und 1989 am Unterlauf der Thaya auf einer Gesamtfläche von 3.226 Hektar errichtet wurden. Grund für ihren Bau war das Bemühen, mögliche Überschwemmungen zu verhindern. Heute werden sie zum Teil für Fischzucht, Erholungs- und Wassersportaktivitäten genutzt. An der Stelle der Stauseen befanden sich ursprünglich schöne Auenwälder, die durch den Bau der Stauseen zerstört wurden. Die Natur hat sich jedoch - zumindest teilweise - wieder regeneriert und der mittlere Stausee „Věstonická“ wurde einige Jahre später zum Naturreservat erklärt.
Hier kann eine reiche Fauna und Flora bewundert werden. Die Stauseeanlage stellt heute aufgrund ihrer Fläche und Lage das wichtigste Überwinterungsgebiet einiger nordischen Gänsearten dar, von denen hier bist zu 30.000 Exemplare zu beobachten sind.
Auch mehrere Dutzend Seeadler sind in diesem Gebiet anzutreffen, um hier zu überwintern. Im Sommer gibt es viele Regenpfeiferarten und elegante, weiße und rote Reiher zu sehen. Im Winter wiederum können nordische Entenarten, große und weiße Gänsesäger, Eisenten, nordische Saatgänse und Blässgänse beobachtet werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein weiteres Naturdenkmal, das große Feuchtgebiet Betlém, das zum Zeitpunkt der Auffüllung des mittleren Stausees ein wichtiges Refugium für viele, aus dem gefluteten Gebiet eingewanderte Tierarten, insbesondere Amphibien, wurde.
Die drei Stauseen Nové Mlýny
Der obere der drei Stauseen, auch Mušovská oder Nové Mlýny I genannt, wurde im Jahre 1979 eingelassen und umfasst eine Fläche von 531 Hektar. Dieser Stausee trägt seinen Namen nach dem untergegangenen Dorf Mušov, das sich einst an der Stelle des mittleren Stausees befand. An der Nordseite des Stausees Mušovská wurde das Freizeit- und Erholungsgebiet ATC Merkur Pasohlávky errichtet. Darüber erhebt sich die Anhöhe Hradisko, wo die Überreste einer römischen Siedlung aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. entdeckt wurden.
Das Gebiet des mittleren Stausees, auch Věstonická oder Nové Mlýny II genannt, wurde im Jahre 1994 zum Naturschutzreservat Věstonická nádrž erklärt. Auf einer der beiden Inseln, die hier durch die Befüllung des Stausees entstanden, stehen die Reste der ehemaligen Pfarrkirche zum Hl. Leonhard, die einst zum nun gefluteten Dorf Mušov gehörte. Die Kirche geht auf einen romanischen Kirchenbau aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Mit ihrem historischen und architektonischen Wert sowie ihrem romanischen Kern und gotischem Umbau zählt diese Kirche noch heute zu den ältesten sakralen Kulturdenkmälern Südmährens.
Die zweite Insel ist eine archäologische Stätte, auf der mehr als zweitausend Gräber aus der Zeit des Großmährischen Reiches entdeckt wurden.
Der größte der drei Stauseen ist der untere Stausee (auch Novomlýnská oder Nové Mlýny III genannt) und hat eine Fläche von 1.668 ha und eine maximale Wassertiefe von 7,8 m.